Zugegeben, es gibt aktuell größere Probleme auf dieser Welt. Trotzdem hatte ich im vergangenen Sommer eine Problemstellung, die neu für mich war. Ich brauchte jemanden, der sich um meinen Garten kümmert. Da ich grundsätzlich ein großer Fan vom Sharing bin – und zwar in ganz unterschiedlichen Bereichen – lautet mein neues Sharing-Modell: Garten zu vermieten.
Auf die Idee haben mich meine Eltern gebracht. Sie waren es nämlich, die sich im vergangenen August und September über fünf volle Wochen um unseren Garten kümmern durften bzw. mussten. Meine Frau und ich weilten zu der Zeit in den USA, durchstreiften verschiedene Nationalparks im Westen und erholten uns von zuvor stressigen Arbeitswochen. Zuhause in Münster regnete es zu dieser Zeit nicht einen Tag. Deshalb musste nahezu täglich der Rasen gewässert werden. Auch Blumen sowie unser kleines Gemüsebeet benötigten intensive Zuneigung.

Garten zu vermieten – Foodsharing und Sustainability
Wie schon gesagt: Meine Eltern kümmerten sich drum. Wahrscheinlich aus reiner Nächstenliebe. Sie haben schließlich selbst einen großen Garten. Doch wäre es nicht einen Gedanken wert, unser Grundstück in Gänze für mehrere Wochen für einen schmalen Euro zu vermieten? Oder sogar ohne Gegenwert zu verleihen? Foodsharing und Sustainability liegen ohnehin im Trend. Warum nicht auch das Garden-Sharing?
Seinen eigenen Garten zu vermieten – eine gute Idee? Ich glaube schon. Denn: Warum sollten anderen Familien oder Paare nicht Lust darauf haben, sich um unseren wirklich schönen Garten zu kümmern. Nutzung der kleinen Laube, der großen Grillstelle und des Fußballtores mit inbegriffen. Das wäre bestimmt auch etwas für Familien. Auch der Ertrag an Tomaten und Gurken könnte die Mieter erfreuen. Ich denke da vor allem an Menschen, die keinen eigenen Garten haben und sich auch keinen Schrebergarten für ein ganzes Jahr ans Bein binden wollen. Leihen statt Kaufen also. Eine klare „Win-Win-Situation“.
Sharing in ähnlichen Bereichen
Natürlich müsste ein gewisses Vertrauensverhältnis zuvor aufgebaut werden. Doch warum sollte das, was beispielsweise mit Häusern, Wohnmobilen oder Segelyachten klappt nicht auch mit schönen Grünflächen funktionieren? Deshalb teste ich bald mein neues Sharing-Modell: Garten zu vermieten!